Gemeinsame Zeitreise.
Sie haben alte Briefe, die Sie leider nicht entziffern können? Fremde Schrift? Sütterlin? Die Kurrent, die deutsche Schreibschrift, kann heute kaum noch jemand lesen oder gar schreiben.
Zur Geschichte: Zuletzt lernten unsere Großeltern die "Sütterlin", bis im zweiten Weltkrieg deutsche Schrift und Fraktur per Dekret durch Hitlers Sekretär abgeschafft wurde. Absurd, denn Hitler selbst schrieb Kurrent (Hintergrund war der Größenwahn des "Reiches", auch die Eroberten mussten das lesen können und nebenbei wurde die Fraktur als "Schwabacher Judenlettern" Opfer der Propaganda). Deutsche, die vor 1933 geboren wurden, lernten Kurrent zu schreiben, alle jüngeren nur noch die internationale lateinische Schrift. Das ist ein scharfer Schnitt, denn die Kriegspost war meist in Kurrent geschrieben, die die jüngeren Hinterbliebenen gar nicht mehr lesen können! Schade, denn gerade diese Dokumente klären uns über unsere eigene Herkunft auf und ermöglichen uns, diese Zeit zu verstehen, in der mehr denn je geschrieben wurde, denn die Familien waren über Monate, wenn nicht Jahre getrennt.
Der Workshop lädt ein alte Dokumente mitzubringen, Schätze der Erinnerung, die wir heben wollen. Willkommen sind auch alle, die gerne von Hand schreiben: Denn der einfachste Weg, eine Schrift lesen zu lernen ist - sie SCHREIBEN zu lernen. Und das macht Spaß!
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Spende an das Kreativhaus ist möglich. Anmeldung per E-Mail bitte an ulimy@freenet.de
Bitte beachten: Eine zusätzliche Anmeldung per Email ist erforderlich, denn es werden vorab Informationen und Materialien geteilt.